Gesundheitsbezogenes Verhalten von in Österreich lebenden Jugendlichen im NEET-Status

Jugendliche im NEET-Status (= not in employment, education or training) zählen häufig zu sozial benachteiligten und/oder bildungsfernen Bevölkerungsgruppen und sind vermehrt von sozialer Ausgrenzung sowie gesundheitlicher Chancenungleichheit betroffen. Da es nur limitierte Daten zum Gesundheitverhalten dieser Jugendlicher gibt, wurden Daten von in Österreich lebenden Jugendlichen im NEET-Status mit jenen der Schüler_innen der WHO-HBSC-Studie und den österreichischen Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung verglichen.

Die detaillierten Ergebnisse haben die Autorinnen in einem Artikel der Fachzeitschrift ERNÄHRUNGS UMSCHAU veröffentlicht.
Der Artikel ist kostenpflichtig, eine "open access" Version steht in englischer Sprache zur Verfügung.

 

Die Studie zeigt u.a.:

Jugendliche im NEET-Status...

  • weisen ein weniger bedarfsgerechtes Ernährungsverhalten auf als Schüler_innen der WHO-HBSC-Studie - etwa konsumieren sie seltener Obst und Gemüse und häufiger Fast Food als die altersentsprechende Kohorte der WHO-HBSC-Studie
  • sind 10-mal häufiger von starkem Übergewicht betroffen

Diese Ergebnisse unterstreichen die problematischen Wechselwirkungen von sozioökonomischen Nachteilen und Gesundheit bereits im Jugendalter.

Um diese Einflussfaktoren zu minimieren, bedarf es zielgruppengerechter Strategien, welche die Gesundheitskompetenz der Jugendlichen stärken und einen Beitrag dazu leisten, den Teufelskreis der sozialen Benachteiligung über Generationen zu unterbrechen. Das Setting außerschulische Jugendarbeit stellt dabei eine hervorragende Möglichkeit dar.

Das bundesweite Netzwerk Offene Jugendarbeit (bOJA) setzt mit seinem Projekt Gesundheitskompetenz in der Offenen Jugendarbeit - Gesundheitskompetente Offene Jugendarbeit in kommunalen Settings genau da an.