Studie: Auswirkungen traumatischer Kindheitserlebnisse

Dieser systematische Review von WHO-Mitarbeiter_innen, publiziert 2019 in „Lancet Public Health“, beschäftigt sich mit den gesundheitlichen Folgeschäden und –kosten von traumatischen Kindheitserlebnissen (ACEs = adverse childhood experiences) in Nordamerika und Europa.

Als ACEs gelten u.a.:

  • körperliche Gewalt
  • Substanzmissbrauch eines Familienmitglieds
  • Trennung /Scheidung der Eltern
  • sexueller Missbrauch
  • psychische Erkrankung eines Elternteils
  • emotionale Vernachlässigung
  • Gewalt des (Stief-)Vaters gegenüber der Mutter
  • psychische Gewalt
  • körperliche Vernachlässigung
  • Haftstrafe eines Familienmitglieds

Ergebnisse:

Die ACE-Forschung gibt es schon länger - sie zeigt recht eindeutige empirische Ergebnisse für das, was von primär psychoanalytisch orientierten Autor_innen schon vor vielen Jahrzehnten behauptet wurde:
Je mehr ACEs ein Mensch in Kindheit und Jugend ertragen muss, umso höher sind dessen Risiken für gesundheitsschädigende Verhaltensweisen, körperliche Krankheit und psychische Störung im Erwachsenenalter.

In der vorliegenden Arbeit (Englisch) berechneten die Autor_innen jährliche Kosten von im Schnitt ca. 3% der Bruttoinlandsprodukte, die den Sozial- und Gesundheitssystemen der verschiedenen Länder durch die Folgen von ACEs entstehen.